Autokauf in den USA

Autokauf in den USA: Was du wissen musst

Du bist in den USA angekommen und planst den Kauf eines Autos, sei es als Teil deiner E-2 Visum-Investition oder für deinen Alltag. Schnell wirst du feststellen, dass der Autokauf hier anders läuft als du es aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz gewohnt bist. Es gibt einige Besonderheiten und Fallstricke, die man kennen sollte, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Wir geben dir hier einen Leitfaden, der dich sicher durch den Prozess führt und dir hilft, den Autokauf so unkompliziert wie möglich zu gestalten.

    1. Preise und Verhandlungen: Ein Spiel mit vielen Unbekannten

    Im Gegensatz zu Europa sind die Preise auf den Autoschildern („sticker price“) in den USA selten der Endpreis, den du am Ende zahlst. Zu diesem Preis kommen in der Regel noch zusätzliche Gebühren wie die „Dealer Fee“, Zulassungsgebühren und Steuern hinzu.

    Das bedeutet aber nicht, dass du keine Chance hast, den Preis zu herunterzuhandeln. Verhandlungen sind hier die Regel und können eine Weile dauern. Der Prozess ist oft mühsam und erfordert Durchhaltevermögen. Sei darauf vorbereitet, dass dein Verkäufer mehrmals zu seinem Manager geht, um ein neues Angebot zu holen. Es ist wichtig, standhaft zu bleiben und notfalls zu signalisieren, dass du bereit bist zu gehen.

    Ein weiterer Punkt, auf den du achten solltest, ist der Versuch, dir nach dem ausgehandelten Preis zusätzliche Garantien oder Zubehör zu verkaufen. Bleib hier konsequent und kaufe nur das, was du wirklich brauchst.

    2. Zustand und Garantie bei Gebrauchtwagen

    Wenn du einen Gebrauchtwagen kaufst, gibt es ebenfalls wichtige Unterschiede.

    • Zustand: Gebrauchtwagen in den USA können stärkere Gebrauchsspuren aufweisen, als man es aus Europa gewohnt ist. Es empfiehlt sich daher, vom Händler vorab ein Video schicken zu lassen und das Auto auf jeden Fall selbst vor Ort zu besichtigen.
    • Garantie: Amerikanische Autohäuser sind bei Gebrauchtwagen oft sehr knauserig mit Garantien. Viele Autos werden „as is“ verkauft – also „wie gesehen“, ohne jegliche Garantie.

    Hier kommt das CARFAX-Dokument ins Spiel. Die meisten Händler bieten dies kostenlos an. Es ist ein wertvoller Report, der dir detaillierte Informationen über die Historie des Autos gibt, wie zum Beispiel:

    • Anzahl der Vorbesitzer
    • Bisherige Inspektionen und Service-Einträge
    • Vor allem: Ob das Auto in Unfälle verwickelt war und wie signifikant die Schäden waren

    Das CARFAX-Dokument ist auch der richtige Ort, um bei jungen Gebrauchtwagen zu prüfen, ob und wie lange die Herstellergarantie noch gilt.

    3. Der Autokauf als Neuankömmling: Das brauchst du wirklich

    Immer wieder berichten uns Kunden, dass ihnen von Verkäufern gesagt wird, sie könnten kein Auto kaufen, weil sie keinen US-Führerschein oder keine Social Security Number (SSN) haben.

    Das ist schlichtweg falsch. Weder ein amerikanischer Führerschein noch eine SSN sind eine Voraussetzung für den Autokauf. Eine SSN wird nur benötigt, wenn du das Auto finanzieren möchtest. Das ist als Neuankömmling ohne Credit Score jedoch ohnehin oft keine gute Idee.

    So läuft die Bezahlung und Zulassung:

    1. Preis klären: Bitte den Verkäufer, dir den finalen Gesamtpreis inklusive aller Gebühren zu nennen.
    2. Versicherung: Besorge dir mit der Fahrzeugidentifikationsnummer (VIN) über einen Versicherungsmakler eine Versicherungsbestätigung.
    3. Bezahlung: Die meisten Händler akzeptieren einen „Cashier’s Check“ (einen von der Bank bestätigten Scheck), den du problemlos bei deiner Bank erhältst. Alternativ sind oft auch Überweisungen möglich.
    4. Kennzeichen: Der Händler kümmert sich in der Regel um die Zulassung und stellt dir ein temporäres Kennzeichen aus, bis das offizielle vorliegt.

    Dein Firmenwagen als E-2 Investition

    Wenn deine Geschäftsidee einen Firmenwagen erfordert, kann die Anschaffung als Teil deiner Investitionssumme für das E-2 Visum angerechnet werden. Dies ist ein wichtiger Punkt, der deinen Antrag stärken kann.